Wertvolle Flächen

ÖPUL – Naturschutzmaßnahmen
  •  Der Schmalblättrige Lein (Linum tenuifolium) ist eine attraktive Pflanzenart in (Halb-)Trockenrasen
  • Stufenraine, Hecken und Einzelbäume – strukturreiche Ackerlandschaft im mittleren Kamptal, die wenigen Wiesen hier, wie die im Vordergrund, haben daher besonders große Bedeutung für den Naturschutz
  • Artenreiche Glatthaferwiese bei Purgstall an der Erlauf
  • Tallandschaft mit Feuchtwiesen im Mittelburgenland
  • Außergewöhnlich strukturreiche Landschaft mit Lesesteinbiegeln, Halbtrockenrasen, Begrünten Ackerflächen und Kleingehölzen in den „Heiligen Drei Ländern“ bei Gars am Kamp
  •  Trockene Glatthaferwiese im Nationalpark Donauauen
  • Die Bunte Flockenblume (Cyanus triumfettii) auf einem regenerierten Halbtrockenrasen als Rest der ehemals großflächigen Heidelandschaft an der Erlaufschlucht
  • Fuchsschwanzwiese neben einem flachen Tümpel (rechts hinten) im mittleren Kamptal – Lebensraum mehrerer seltener und gefährdeter Libellenarten
  • Gefleckte Heidelibelle (Sympetrum flaveolum) als eine Bewohnerin des vorher erwähnten Tümpels

Bereits 1994 konnte ich an einem Pilotprojekt zur Vorbereitung der ÖPUL-Naturschutzmaßnahmen mitwirken.

Seither waren die ÖPUL – Naturschutzmaßnahmen lange Zeit eine wesentliche, wenn nicht die wichtigste, meiner beruflichen Aufgaben.

In bisher fünf Perioden (ÖPUL 95, ÖPUL 98, ÖPUL 2000, ÖPUL 2007 und ÖPUL 2015) habe ich weit über tausend Betriebe mit inzwischen mehreren 1.000 Feldstücken bei der Umsetzung der ÖPUL-Naturschutzmaßnahmen beraten, so viele, wie vermutlich kaum jemand anderer in Österreich.

Zielsetzung der Maßnahmen ist die Erhaltung und Entwicklung landwirtschaftlich genutzter und naturschutzfachlich wertvoller Flächen und Strukturen. In erster Linie geht es um die Erhaltung und/oder Entwicklung von Extensivwiesen, Halbtrockenrasen und Magerweiden, also Flächen, deren Bewirtschaftung unter rein ökonomischer Betrachtung heute nicht mehr kostendeckend ist.

Damit einher geht die Erhaltung der gesamten Lebensgemeinschaft aus teils seltenen und gefährdeten Pflanzen- und Tierarten. In der oben angesprochenen Pilotstudie „Agrarökologisches Projekt – Heilige Drei Länder“ konnte nachgewiesen werden, dass eine strukturreiche Ackerlandschaft, aber mit sehr hohem Anteil an wertvollen Trockenrasen und Magerwiesen, Brachen, Biegeln (punktuelle oder lineare Lesesteinstrukturen, tw. auf gewachsenem Fels), Rainen, Hecken und Kleingehölzen, bei mehreren Tiergruppen eine höhere Artenzahl und Bestandsdichte seltener Arten aufweisen kann als hochrangige Naturschutzgebiete, wie z.B. die Perchtoldsdorfer Heide. Dies wurde für Vögel belegt und kursorisch auch für Heuschrecken, Schmetterlinge und Libellen dokumentiert.

Schwerpunkte meiner Beratungen und Kartierungen von Wertvollen Flächen sind verschiedene Regionen des Waldviertels, am längsten und häufigsten dabei im östlichen Waldviertel, die Feuchte Ebene, seltener auch das Wein- und Mostviertel. Im Burgenland waren die Schwerpunkte im Seewinkel sowie im Südburgenland.

Auftraggeber NÖ: Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Naturschutz
Auftraggeber Bgld: Verein BERTA
Projektzeitraum: 2006 bis 2009 (Niederösterreich),
2010 bis 2011 (Burgenland)
Bearbeitung: 998 Betriebe
4.952 Feldstücken