Erlaufschlucht – Purgstall

  • Die Erlaufschlucht im Bereich des s.g. „Loreleifelsens“
  • Konglomeratfelsen an und in der Erlauf
  • Dornige Hauhechel (Ononis spinosa) an der Erlaufschlucht
  • Die 60m hohe Schlierwand – auch Türkensturz genannt - an der Erlaufschlucht, nördlich von Purgstall
  • Herzblättrige Kugelblume (Globularia cordifolia) auf Konglomeratfelsen an der Erlauf
  • Ein Springfrosch (Rana dalmatina) auf der Stiege zur Aussichtsplattform an der Erlaufschlucht
  • Die Heide unmittelbar nach den Rodungen
  • Schottterboden am Heidegrund, unmittelbar nach der Rodung
  • Akelei (Aquiliegia vulgaris agg.) am Heidegrund
  • Artenreiche Pioniervegetation im ersten Jahr nach der Rodung am Heidegrund
  • Bunte Flockenblume (Centaure triumfettii) am Heidegrund
  • Artenreiche Pioniervegetation auf dem dutlich erkennbaren Schotterboden bereits im ersten Jahr nach der Rodung
  • Der Heidegrund nach der ersten Mahd im Hochsommer 2010

Im Anschluss an meinen Vortrag zu NATURA 2000 Schwerpunktprojekten in Purgstall an der Erlauf wurde ich von Landwirten und Gemeinderäten auf verschiedene Anliegen in und um die Erlaufschlucht angesprochen. Nach Abklärung der Fördermöglichkeiten konnte mit einer engagierten, lokalen Projektgruppe ein mehrteiliges Projekt umgesetzt werden:

Besucherleitsystem Erlaufschlucht - Wiederherstellung eines Teils der Hutweidelandschaft am „Heidegrund“ – Schlosspark Purgstall

Die Erlaufschlucht, ein rares Naturjuwel mit tief eingeschnittenen Konglomeratfelsen und dem tosenden, türkisblauen Wasser, ist in Österreich einzigartig. Teile der Erlaufschlucht sind deshalb als Naturdenkmal ausgewiesen. Die gesamte Erlaufschlucht im Gemeindegebiet von Purgstall ist Teil des NATURA 2000 Gebiets „Niederösterreichische Alpenvorlandflüsse“.

Ein älterer Lehrpfad war in die Jahre gekommen, unattraktiv und die Inhalte teilweise nicht mehr aktuell. Im Projekt wurde daher ein zeitgemäßes Leitsystem entwickelt, das unterschiedliche Aspekte und Teilräume der Erlaufschlucht darstellt, sich aber visuell, sehr bewusst, nicht in den Vordergrund drängt. Parallel wurde auch ein Infofolder erstellt. Für Leitsystem und Folder wurden die Konzeption, Themenfindung, Festlegung der Aufstellungsorte, Erstellung der Inhalte, großteils auch die Fotos, Design der Infotafeln, Layout und graphische Gestaltung (von Stefan Klingler), sowie auch die organisatorische Abwicklung geleistet.

Das Teilprojekt im Schlosspark Purgstall ist als eigenes Projekt dargestellt.
Am „Heidegrund“ nördlich von Purgstall befindet sich einer der letzten Reste der ehemals großflächigen, naturschutzfachlich überregional bedeutenden Heidelandschaft auf den Schotterböden entlang der Erlaufschlucht.

Allerdings war die vorhandene Fläche, wenn auch nicht sehr erfolgreich, aufgeforstet worden. Damit musste vor den ersten Fällungen ein Rodungsantrag gestellt werden. Der schüttere Gehölzbestand aus Rotföhren war schwachwüchsig, sodass der engagierte Besitzer die Wiederherstellung der Heide und eine nachfolgende Wiesennutzung in Angriff nehmen wollte. Leitbild war eine Hutweidelandschaft aus Trockenwiese unter Erhaltung einiger Bäume.

Neben der Rodungsbewilligung, die problemlos erteilt wurde, war zu prüfen ob die Rodungen und die nachfolgende Wiesennutzung zu einer Beeinträchtigung des NATURA Gebietes führen könnte. Nach Feststellung der Unbedenklichkeit, wurden vom Eigentümer der Heidefläche die Arbeiten in Eigenleistung durchgeführt. Bereits im nachfolgenden Frühjahr zeigte sich ein kaum mehr für möglich gehaltener Artenreichtum. Durch die extensive Bewirtschaftung hat sich im Lauf der Jahre eine artenreiche Trockenwiese unter dem aufgelockerten Baumbestand entwickelt.

 

Umfangreiche Informationen zum Projekt, den gesamten Projektbericht, sowie die Infotafeln und den Folder als download erhalten sie unter:

https://www.purgstall-erlauf.gv.at/Tourismus/Die_Erlaufschlucht/Naturerlebnis_-_Weg

 

Auftraggeber: Marktgemeinde Purgstall an der Erlauf
Projektzeitraum: 2008 bis 2011
Förderung: LEADER, Europäischer Landwirtschaftsfonds zur Entwicklung des ländlichen Raums
Partner: Büro Dr. Robert Schön (Zoologie)
Stefan Klingler (Design, Grafik)